Montag, 31. Dezember 2012

Auflösung

Samstag, 29.12.12 Kontrolle in Erlagen:
Da die meisten Oberärzte und Professoren auch ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub genießen, ist die Klinik in "Notbesetzung" jedoch trotzdem mit hervorragenden und motivierten Ärzten.
Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass dich die Amnnion-Membran fast komplett aufgelöst hat und nun die Möglichkeit bestand die Erosio zu untersuchen. Da nach wie vor Verbandslinse und die Illig-Schale auf dem Auge waren, wurde entschieden, das "Konstrukt" im Liegen zu entfernen, das Auge anzufärben und anschließend wieder alles "einzubauen". Dies geschah dann in der Ambulanz unter dem Mikroskop. Bei der Gelegenheit wurden auch die Bindehaut-Fäden entfernt: Eine schmerzhafte Angelegenheit....die Betäubungstropfen scheinen in der Bindehaut nicht zu wirken!
Ergebnis der Untersuchung: Es gibt noch eine kleine offene Stelle bei 12Uhr (fast geschlossen) sowie zentral eine rel. große Erosio. Alles in Allem aber eine positive Tendenz und kein Vergleich zum Zustand vor dem Aufbringen der Membran. Der Kritische Bereich (Interface zwischen den 2 Transplantaten) ist mit Epithel bedeckt. Somit die Gefahr der letzten Woche gebannt. Immerhin etwas.
Von den Ärzten wurde dann eine andere Illig-Schale ausgewählt, die die Verbandslinse besser auf dem Auge hält - eine mit einem kleineren Loch in der Mitte. 

Montag, 31.12.12. Kontrolle in Erlangen:
Und wieder einmal geht's nach Erlangen. Von meinem Weihnachtsurlaub hatte ich mir wirklich mehr Erholung erwartet, aber es nutzt ja nichts. Man hat nur 2 Augen!!
Ich traf mich früh direkt mit dem Doc in der Ambulanz, wo er mir die Illig-Schale und die Verbandslinse wie am Samstag im Liegen entfernte. Die Erosio bei 12 Uhr ist kleiner, die Zentrale nur leicht kleiner. Die Tendenz passt. In 2 Tagen soll ich wieder kommen. Dann wird entschieden, ob erneut eine Membran aufgenäht werden soll, was wieder einen stat. Aufenthalt bedeuten würde.


Freitag, 28. Dezember 2012

Amnion + Illig-Schale

Nachdem das Epithel sich wieder weiter geöffnet hatte und die Hornhaut sich bei 11 Uhr leicht verdünnt hatte, entschied der Professor, eine Amnion-Membran auf das Auge zu nähen, um ein wiederholtes "Einschmelzen" der Hornhaut wie Anfang November zu verhindern.

Hier nochmals Infos zur Amnion-Membran (Zellschicht aus der Plazenta !) : Klick hier

Also ging es am 20.12. wieder in den OP. Der Eingriff fand lediglich unter örtlicher Betäubung statt. 45 Minuten Nerventerror waren also vorprogrammiert. Vorsichtshalber wurde ich auf Standby für eine Vollnarkose vorbereitet.
Der Professor nähte eine Amnion-Membran direkt auf die Hornhaut. Eine Zweite wurde darüber "gespannt" und in der Bindehaut vernäht. Da leider die Betäubung nachgelassen hatte, war dies eine rel. schmerzhafte Angelegenheit.
Anschließend wurde eine Verbandslinse auf die Membranen gelegt. Darüber dann zu guter letzt eine Illig-Schale. Also eine harte Kunststoff-Schale, die fast das komplette vordere Auge abdeckt (sitzt UNTER dem Obder- und Unterlid ; siehe Link hier). Darüber dann ein geschlossener Verband.
Jetzt musste ich mich erstmal an die ganzen Sachen im Auge gewöhnen. Für den restlichen Donnerstag und Freitag war ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Sollte alles stabil bleiben, dürfte ich am Samstag, 22.12.12 nach Hause gehen - die war dann auch der Fall und so konnte ich meinen Geburtstag am Sonntag und Weihnachten mit der Familie verbringen.

24.12.12 Kontrolle in Erlangen: Der Professor bestätigt: Membran sitzt fest, das Auge ist ruhig. Lediglich die Verbandslinse hat sich etwas verschoben. An der Spaltlampe wurde alles wieder gerichtet, De Therapie soll wie folgt weiter gehen: Alle 2 Stunden Verbandswechsel und Floxal EDO sowie Hyabak Augentropfen. Systemisch 80mg Kortison.

27.12.12 Kontrolle in Erlangen. Alles ok. Auf Dauer macht mir jedoch der Druck der Illig-Schale zu schaffen. Auch ständig einen geschlossenen Verband zu tragen ist belastend.

Ob nun das Epithel geschlossen ist oder nicht, kann man (der Augenarzt) leider nicht sehen. Dies wird sich zeigen, wenn die Schale und die Linse aus dem Auge kommen. Dies wiederum passiert aber erst, wenn sich die Membranen aufgelöst haben oder aus den Nähten gelöst haben.

Je länger die Membranen stabil bleiben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer guten Heilung.....wir werden "sehen" :-)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

8 x 3 mm

Die Verbandslinse ist nun schon fast 3 Wochen auf dem Auge und hat nie gestört. Da ich sie in der letzten
Zeit nicht mehr gesehen habe, bin ich davon ausgegangen, dass ich sie wohl verloren habe. Es waren nun auch schon 2 Wochen "Erlangen-Pause" und alles schien ruhig.

Bis am Donnerstag, 13.12.12 Kopfschmerzen auftraten - wie bei einem Epitheldefekt. Doch ich hatte auch eine Wirbelblockade im Brustwirbelbereich. Diese wurde am 14.12. beim Chiropraktiker gelöst. Daraufhin verschwanden die Kopfschmerzen am Samstag. Die große Überraschung am Samstag jedoch war, dass sich die Verbandslinse wieder unter dem Oberlid hervor schob. Sie war also doch da. Kein Wunder, dass man Kopfschmerzen bekommt, wenn die Linse so weit herauf rutscht.

Am Sonntag ist die dann endgültig herausgefallen und ich bemerkte Kratzen an der Augenoberfläche, als ob ein Faden locker wäre. Also ging's am Montag zur Kontrolle nach Erlangen. Dort dann die Überraschung: Das Epithel ist 8x3mm horizontal geöffnet. Ansonsten aber glücklicherweise keine Hornhautschäden.

Aus Sicherheitsgründen sollte ich stationär bleiben. Mit der Therapie aus Eigenserum und Hyabak soll nun das Epithel zu gepflegt werden. Welche Therapie nun die Richtige ist, erschließt sich den Ärzten auch nicht. Einmal kommt eine Verbandslinse drauf, dann wieder runter, geschlossener Verband, etc. Es ist immer wieder ein Probieren....ein brutales Geduld-Spiel und das vor Weihnachten.

Heute am Mittwoch ist der Defekt auf 6x2mm zurück gegangen. Sobald der Transplantatrand und somit die Fäden wieder mit Epithel bedeckt sind, darf ich nach Hause. Werde wohl aber zwischen den Feiertagen zur Kontrolle her müssen....ist ja nichts Neues :-(