Freitag, 26. September 2014

Fäden

11.09.14: 1 Faden raus

Nachdem sich bei 6 Uhr ein Faden gelockert hat, wurde dieser vom Professor an der Spaltlampe entfernt. Bei den Kontrollen an den darauffolgenden Tagen hatte sich das Infiltrat um den Stichkanal der neuen Hornhaut bereits zurückgebildet. 50mg Decortin und 3x Dexa EDO sowie 3x Bepanthen Augensalbe und stündlich Hyabac zur Pflege haben dazu beigetragen.
Da die Hornhaut noch recht frisch eingenäht ist, braucht diese zum Halten der Position diese kleinen Fädchen. Also wurde für die darauffolgende Woche gleich ein Termin zur Faden-Nachlegung geplant.

17.09.14: 2 Fäden rein

Der kleine Eingriff fand unter örtlicher Betäubung im OP statt. Wieder Nerven-Krimi, da man wunderbar alles sehen kann, was der Prof. am Auge macht. Also das Einnähen mit der Nadel bekommt man live mit. Da sich beim Festziehen des Fadens bei 6 Uhr der Faden bei 7 Uhr leicht gelockert hatte, wurde dieser kurzerhand auch entfernt und an gleicher Stelle ein neuer Faden gelegt. Am nächsten Tag ging es mit geschlossenem Verband zur Nacht nach Hause. Die Kontrolle am Freitag und Samstag war positiv.

23.09.14: 2 Fäden raus und stationär

Während des Wochenendes machte sich immer mehr ein Fremdkörpergefühl im Auge breit. Meie Vermutung bestätigte sich am Montag abend bei meiner Augenärztin: Der Faden bei 6 Uhr ist leicht und der 7 Uhr-Faden komplett gelockert.
Am Dienstag, 23.09. früh ging es gleich nach Erlangen. Abends wurden nach vielen Voruntersuchungen beide Fäden wieder entfernt.
Das Gewebe in dem Bereich der gezogenen Fäden war entzündet und aufgeschwemmt. Auch bestand die Gefahr, dass sich die Hornhaut in diesem Bereich wieder verdünnen/auflösen könnte. Somit musste ich stationär bleiben und intensiv tropfen:
Stündlich Dexa EDO, 3x Ciclosporin AT, 3x Bepanthen Salbe, 2-stündlich Hyabak. Zudem 100mg (!)  Decortin und 2x200mg Sandimmun zur Immunsupression.

26.09.14: ein Faden rein
Das Auge hat sich schnell stabilisiert und ist nun reizfrei. Grund genug für den Prof. einen neuen Faden bei "halb 7" einzunähen. Hoffentlich ist dann mal Ruhe!!

Übers Wochenende war das Auge sehr ruhig und stabil. Kortison wurde auf 80mg reduziert. Die Tropftherapie ist gleich geblieben.

Am Montag, den 29.09.14 gibt der Professor grünes Licht für die Entlassung. "Alles sehr gut". Der neue Faden ist schön fest und die ehemalig entzündeten Stellen wieder ruhig.
Theapie: 80mg Decortin, 2x200mg Sandimmun, 2-stündl. Dexa EDO, 2-stündl. Hyabak, 3x Ciclosporin AT, 3x Bepanthen Salbe und Hydrokortison Salbe zur Nacht.

Wenn nun der Ciclosporin-Spiegel im Blut über 100ng/ml gestiegen ist, kann die Dosis sukzessive zu einer Erhaltungsdosis reduziert werden. 2x200mg in Verbindung mit 80mg Decortin sind echt der Wahnsinn.

Freitag, 29. August 2014

Augen-Bilder

Auf dem ersten Bild ist der Zustand bei Perforation der Hornhaut zu sehen (29.07.14). Die Hornhaut ist fast komplett eingetrübt und Gefäße sprießen bis zur Perforation im Zentrum. Das Auge wird durch eine Verbandslinse geschützt.


Das zweite Bild zeigt den Zustand am 21.08.14.


Man kann auf diesem Bild folgendes deutlich erkennen:

 - Zentral wurde die defekte Hornhaut komplett perforierend entfernt (ovaler Ausschnitt).
 - Im Randbereich wurde nur ein Teil der Hornhaut herauspräpariert.
 - Auf diesen Falz wurde dann die neue Hornhaut aufgesetzt und mit Einzelknüpf-Nähten mit der Wirtshornhaut verbunden.
 - Die Knoten und Faden-Enden werden im Stroma versenkt. Darüber bildet sich das Epithel
 - Die Oberfläche ist noch rel. uneben . Weiterhin kann man (an der Spaltlampe) noch kleine Falten in der "hintersten Schicht" der Hornhaut - der Descemet-Membran sehen. Diese "Falten" und Unebenheiten sind nach einer perforierenden Keratoplastik normal und glätten sich durch viel Hornhautpflege.

Sonntag, 24. August 2014

Donnerstag, 14. August 2014

Perforation und Transplantation

In den letzten Wochen hat sie viel ereignet. Dies möchte ich hier relativ kurz zusammenfassen, um zumindest chronologisch up to date zu bleiben.

Vorneweg ist zu erwähnen, dass gemeinsam mit dem Professor geplant wurde, im Oktober eine Transplantation geplant durchzuführen, um das linke Auge endlich wieder "sehen zu lassen".

Therapie bis dahin:
LA: 2x/täglich Dexa EDO, Hornhautpflege
RA: 2x/täglich TIMO EDO, 2x Spersacapin, Hornhautpflege

26.07.14: leichte Schmerzen und Ziehen im linken Auge
27.07.14: Beschwerden werden leicht weniger
28.07.14: Früh bei meiner Augenärztin: Diagnose: Epithel zentral geöffnet, Hornhaut extrem dünn und Gefahr des "Einschmelzens". Ein sofortiges Vorstellen in Erlangen wurde vereinbart.
28.07.14: Hornhaut perforiert nach Augenarztbesuch auf dem Parkplatz
28.07.14: Vorstellung beim Professor in Erlangen. Glück im Unglück! An diesem Montag ist er Mittags ausnahmsweise länger in der Klinik bevor er nach Bamberg fährt. Die Perforation wurde bestätigt und eine frühestmögliche Transplantation festgelegt. Leider konnte ich keine sofortige Zusage für den darauffolgenden Tag bekommen, da aktuell kein Transplantat verfügbar war. Prophylaktisch bekam ich systemisch Antibiotika, da die Ursache des Defektes nicht bekannt war.

29.07.14: Ich musste auf eine OP vorbereitet und somit nüchtern sein. Ziemlich genau Mittag bekam ich die Info, dass die Transplantation stattfinden wird. Ein Glück ! Gegen 15.30 Uhr war alles vorbei und ich geschafft von der Narkose wieder im Zimmer. Über die neue neue Hornhaut nähte der Professor wieder einmal eine Amnion Membran, um die Epithelheilung zu beschleunigen. Darüber bekam ich auch wieder eine Verbandslinse auf das Auge.

30.07.14: In den folgenden Tagen bekam ich weiterhin Antibiotika systemisch und lokal. Zudem Augentropfen prophylaktisch gegen Pilzinfektion. Das entnommene Gewebe wurde parallel zur Mikrobiologie geschickt, um etwaige Keine und/oder Pilze wachsen zu lassen.

31.07.14: Alles verläuft sehr ruhig und sehr gut. Das Auge erholt sich gut vom Eingriff. In den folgenden Tagen bekam ich die Nachricht aus der Mikrobiologie, dass keinerlei Bakterien oder Pilze gewachsen sein.

04.08.14: Unter örtlicher Betäubung entfernte der Professor im OP die in de Bindehaut eingenähte Amnionmembran. Erst danach konnte der Zustand der neuen Hornhaut beurteilt werden. Der Professor erkannte eine Synechie, also eine Verklebung der Iris mit der Hornhaut. Diese sollte am folgenden Donnerstag operativ gelöst werden, falls es sich im Verlauf nicht selbst lösen würde.

06.08.14: Die Verklebung hat sich zwar teilweise gelöst, jedoch wurde die OP für den Folgetag geplant. Da diese relativ komplex war und ich dies unter örtlicher Narkose gerade noch aushalten könne, wurde sicherheitshalber eine Vollnarkose auf stand by vorbereitet. D.h. sollten Komplikationen auftreten, könnte ich schnell "eingeschläfert" werden.

07.08.14: OP in örtlicher Narkose. Die Verklebungen werden gelöst und die Hornhautränder besser ausgerichtet. Neben Hyaloronsäure gab der Professor eine Luftblase in die Vorderkammer, um erneute Verklebungen zu vermeiden. Deshalb sollte ich den Kopf auf die rechte Seite drehen bzw. einen Tag auf der rechten Seite liegen. Somit befand sich die Luftblase im linken Bereich der Vorderkammer und verhinderte Verklebungen.

08.08.14: Die folgenden Tage verliefen recht positiv und das Auge erholte ich enorm. In der Vorderkammer waren kaum mehr Entzündungszellen vorhanden und sehen konnte ich auch schon  - immerhin 10%.

13.08.14: Endlich Entlassung - das erneute Abenteuer hat ein glückliches Ende genommen. Jetzt heißt es wieder "Ruhe und Schonen".

Über ein Jahr (fast) Ruhe

Bis auf leicht erhöhten Augeninnendruck im rechten Auge verlief über ein Jahr fast ereignislos. Das linke Auge, bzw. dessen Hornhaut blieb trüb und relativ ruhig. Systemisch nahm ich eine Kortison-Erhaltungsdosis von ca. 12mg/Tag. Den Druck rechts konnte ich mit Diamox relativ gut regeln. Hier war zum Teil auch eine Dauertherabie von 1/2 bis 1 Tablette pro Tag nötig.

Eini signifikante Änderung war die Verschlechterung des Visus am rechten Auge aufgrund eines stärkeren Astigmatismus. Mit eine neuen Brillenglas kann dies gerade noch auf 80% Sehleistung korrigiert werden.

Da ich vermutete, dass meine Kortisonsalbe für meine Hautprobleme ausschlaggebender Faktor für diese Veränderung war, habe ich diese abgesetzt und mit der Dauertherabie mit systemischen Kortison begonnen.