Dienstag, 28. Februar 2012

Epithelialisierung

Bis zur Morgendlichen Visite musste der geschlossene Verband auf dem Auge bleiben. Nach dessen Entfernung die erfreuliche Nachricht vom Professor: Die Vorderkammer ist stabil geblieben und das Auge dich. Zudem hat sich bereits über die Hälfte des neuen Transplantates die schützende Epithel-Schicht gebildet.

Es geht weiter mit dem geschlossenen Verband, da sich hier das Auge am besten zu regenerieren scheint. Beim Verbandswechsel gibt es dann nach wie vor Eigenserum, Hyabak und Floxal EDO ins Auge.Meine Hoffnung ist, dass morgen das Epithel geschlossen ist und ich nach ein paar weiteren Tagen der Gesamtstabilität zum oder am kommenden Wochenende endlich nach Hause darf.

Übrigens hat sich der Visus des rechten Auges von anfänglichen 16% wieder auf 50% erholt. Endlich ist hier auch ein Erfolg zu verzeichnen. Es braucht eben alles seine Zeit und damit brutal viel Geduld!

Montag, 27. Februar 2012

Die Vorderkammer

Am Montag Morgen extrem starke Schmerzen beim Berühren des Augapfels. Zum Glück ist heute Professor-Visite.
Nach Entnahme der Linse war der Professor überhaupt nicht zufrieden mit dem Zustand des Auges. Seines Erachtens entsteht durch einen Faden ein Docht-Effekt, der Kammerwasser aus der Vorderkammer nach Außen fördert. Jedenfalls konnte er nach dem Einfärben einen Fluß beobachten. Er entschied, den Faden zu entfernen. Dies geschah OHNE Narkose an der Spaltlampe....kein Kommentar....wo doch das Auge gerade so empfindlich ist! Weiterhin war die Vorderkammer durch den Flüssigkeitsverlust fast eingefallen. Es war also höchste Eisenbahn.

Anschließend bekam ich einen Druckverband und musste ruhen. Davor sollte Eigenserum, Hyabakund Floxal getropft werden. Nach 2 Tagen 150mg Kortison, wurden nun 125mg verordnet, Dazu 2x Diamox zur Druckregulierung. die 5x800mg Acicbleiben erhalten.

Bereits nach 2 Stunden erfolgte eine erste Kontrolle: Alles dicht und die Vorderkammer "steht" wieder. Super !!. Nur etwa eine Stunde später freute sich auch der Professor nach einem Kontrollblick über den Zustand. Jetzt heißt es erstmal wieder: Hoffen, dass alles stabil bleibt. Ich werde wohl noch ein paar Tage in der Klinik verbringen.

Sonntag, 26. Februar 2012

Tränen und Schmerz

Nachts begann das Auge kontinuierlich zu tränen und ein leichter Schmerz machte sich breit.

Ich ließ mich von der Dienstärztin, die zum Druckmessen um 21 Uhr kam anschauen, Sie konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Ich verbrachte eine schlechte Nacht mit Angst, dass das Auge "auslaufen" könnte.

Nach unendlich langen Stunden kam am Sonntag um 09.30 ein Oberarzt zur Untersuchung. Ohne die Linse zu entfernen attestierte er mir ein stabiles Auge. Die Transplantatränder scheinen dicht und komplikationslos. Der Tränenfluß rührt wohl von den Fäden und der Verbandslinse. Somit war ich erstmal beruhigt.

Im Verlauf des Sonntags wurden die Schmerzen etwas stärker. Die folgende Nacht war wieder katastrophal. Starker Tränenfluß und die dazugehörige Angst.

Samstag, 25. Februar 2012

Mehr Fäden

Am Samstag wurde die Kontaktlinse zur Kontrolle herausgenommen. Starker Fremdkörperschmerz im Auge. Das lag daran, dass das neue Transplantat an einer Stelle etwas hervorstand und störte. Da dies ausgerechnet im Bereich der dünnsten Stelle meiner eigenen Hornhaut war, entschied der Professor hier einen Faden nach zu legen um, das Transplantat besser zu fixieren. Die schlimmere Nachricht jedoch war die, dass sich mein eigenes Gewebe weiter auflösen würde....ein schrecklicher Gedanke!

30 Minuten später lag ich wieder im OP - Samstag wohlgemerkt, Unter örtlicher Betäubung mittels Gel wurden mit schließlich 8(!) zusätzliche Fäden eingenäht. Somit halten das Transplantat mit einem Durchmesser von ca. 6mm insgesamt 16 einzelne Fäden!! Eine äußerst respektable Leistung.

Der Rest des Tages bestand dann wieder aus Ruhe....Was soll man sonst hier machen ?!?!

Freitag, 24. Februar 2012

Lamelläre Keratoplastik

Schon früh um 7 Uhr war ich am Donnerstag Früh bereit für die OP. Aufgeregt komischerweise überhaupt nicht. Schließlich weiss ich ja mittlerweile, was auf mich zukommt. Ich war lediglich ungeduldig, vor allem, als ich um 12 Uhr immer noch in meinem Zimmer gelegen habe.
Um 12.30 Uhr war es dann endlich soweit. Ab in den OP. Ich muss sagen: Die Opiate waren wieder vom Allerfeinsten und haben mich kurz vor der Narkose richtig "high" gemacht.

OP ist planmäßig verlaufen und ich konnte mich den Rest des Tages erstmal von der Narkose erholen.

Die erste Nachuntersuchung am Freitag Morgen war auch positiv. Die Verbandslinse wurde nicht herausgenommen und der allgemeine Zustand des Auges als gut bewertet.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Perforation

Heute Morgen bei der Visite wurde nun der worst case festgestellt. Nachdem die Verbandskontaktlinse herausgenommen und das Auge eingefärbt wurde, musste der Oberarzt feststellen,dass sich die dünne Stelle der Hornhaut so weit reduziert hat, dass eine Perforation entstanden ist. Auf gut Deutsch: Das Auge ist offen und "läuft aus". Dies geschieht jedoch in extrem geringen Mengen.

Ein Glück, dass der Chefarzt ab heute Mittag wieder in der Klinik war. Er war bereits vorher über meinen Zustand informiert worden und hat mich gleich als ersten Patienten untersucht.

Morgen soll nun in dem dünnen Areal von ca. 4mm x 5mm eine lamelläre Keratoplastik erfolgen. Das heißt, dass in diesem Bereich die Hornhaut meines Auges zu 5/4 abgetragen und durch Spendermaterial ersetzt wird. Die Transplantatschicht wird dann in die umliegende Hornhaut eingenäht.

Interessanterweise ist das komplette Epithel am linken Auge - bis auf diese kleine Stelle- geschlossen. Laut Arzt sieht es wie ein Vulkankrater mit einem Kraterloch aus.

Jetzt heißt es wieder einmal: Daumen drücken für einen guten OP-Verlauf! Aber ich bin hier in den besten Händen und mache mir recht wenig Sorgen und bin auch rel. ruhig.

Der nächste Blog-Eintrag folgt nachdem ich wieder fit von der Narkose bin. Servus!

Dienstag, 21. Februar 2012

Stationär

Am Donnerstag sollte ich um 11 Uhr zur Untersuchung in Erlangen sein. Hier wurde auch von zwei Oberärzten die Notwendigkeit eines Aufenthaltes bestätigt. Für den Fall, dass die Hornhaut durch bräche, wurde für den folgenden Tag eine OP geplant, bei der der dünne Bereich sichelförmig ausgeschnitten und durch ein entsprechendes Transplantat ersetzt werden sollte. Eine heikle Operation.
Entwarnung gab es nach der Dickenmessung im kritischen Bereich der Hornhaut. Es wurde der gleiche Wert gemessen, wie bei einer Messung im April 2011. Durchatmen! Die Dicke ist also stabil geblieben - es fehlt "nur" das Epithel.
Zur Sicherheit wurde eine durchsichtige Verbandskontaktlinse aufgesetzt.Therapie: Stündlich Eigenserum, stündlich Hyabac. Rechts stündlich Dexa EDO und systemisch 80mg Decortin sowie 5x 800mg Aciclovir, da es sich wohl wieder um einen Herpes handelt...

Schon am Freitag hat sich sie Situation beruhigt. Die "Blase" auf der Hornhaut ist verschwunden und das Transplantat wird etwas klarer. Auch der Schmerz vom offenen Epithel wird weniger.Rechtes Auge unverändert-viele Zellen in der Vorderkammer und das Transplantat ist relativ trüb.

Übers Wochenende dann keine Veränderung. Das Epithel links heilt rasch mit Hilfe des Eigenserums. Rechts scheint es gaaanz langsam besser zu werden. Hier braucht das Auge sehr viel Pflege mit HyloCare und Hyabak, das die Oberfläche sehr rau ist. Die Kortison-Tropfen sind ja nicht gerade gut für das Epithel....

Am Montag wurde die Kontaktlinse erstmals wieder entfernt und das Auge eingefärbt. Bis auf einen kleinen Punkt ist die Oberfläche geschlossen. Super! Beim rechten Auge haben sich die Zellen reduziert und es wird objektiv besser. Subjektiv kann ich das leider noch nicht bestätigen. Das Schreiben der Blog-Einträge ist ein wahrer Blindflug....

Am Mittwoch kommt der Chefarzt wieder und ich kann mit der Entlassung rechnen. Warten, dass die rechte Hornhaut wieder aufklart kann ich auch zu Hause. Arbeiten wird in den nächsten Wochen eher schwierig.

Dienstag, 14. Februar 2012

Totale, dramatische Instabilität

Starke Lidrand-Entzündungen, schwankende Sehschärfe rechts und ein "komisches Gefühl" links bringen mich wieder zur Untersuchung nach Erlangen.
Die Sicht beim rechten Auge wird zudem immer mehr verschleiert, sodass das Arbeiten immer schwerer fällt. In Erlangen wurde zur Beruhigung der Entzündungen 100mg Kortison für 4 Tage verordnet. Zudem 2-stündlich Dexa EDO für das rechte Auge.
Nach 4 Tagen wurde ich bei meiner Augenärztin vorstellig. Da dann die Überraschung: Epithel links weit geöffnet und die berühmte Stelle bei 1 Uhr sah aus, als ob die Hornhaut durchbrechen würde. Zudem hat sich eine Art Blase auf der Hornhaut gebildet. Ich sollte sofort nach Erlangen. Das rechte Auge wurde immer trüber - eine Abstoßungsreaktion, die aber wohl rechtzeitig mit der Kortisongabe aufgefangen wurde...
Was ist nun los? Es wird jetzt sehr dramatisch - zudem der Professor noch eine Woche im Ausland ist. Das passt ja mal wieder!!